Thema: Kinematographische Verführung – Sexualität und Erotik im experimentellen Film
Die feministische Filmwissenschaft hat nicht zu Unrecht das pornografische und voyeuristische Moment des Kamerablicks festgestellt. Wenigstens bei der Thematisierung der Sexualität ist Film also immer auch ein Apparat der Aneignung des sexuellen oder sexualisierten Objektes. Allerdings kennzeichnet Gewalt- wie Sexualpornografie der direkte besitzergreifende Prozess der Aneignung, während die Kunst die Vermittlung zwischen Subjekt und dem Objekt seines Begehrens sucht. Und dies ist unabhängig vom Gegenstand der Darstellung als solchem, wie er juristische Pornografieparagrafen kennzeichnet. Das Seminar stellt unterschiedliche Formen des experimentellen Films vor, bei denen nicht nur Sexualität thematisiert wird, sondern erotisches Begehren mit den Mittel filmischer Form selbst provoziert und reflektiert wird. In Zeiten gelegentlicher kultureller Restauration knüpft das Seminar erneut an das Versprechen aufgeklärter Emanzipation auch als erotischer Aufklärung an.
Präsentation und Diskussion ausgewählter Filme und künstlerischer Arbeiten mit bewegtem Bild.
Schwerpunkte: Experimentalfilm, Videokunst und Filmessay. Einladung von Gästen.
Besonders empfohlen für Studenten des FB Medienkunst und offen für Studenten aller Disziplinen.
Kann als Kunst-und Desingdiskurs, oder als Vortragsreihe angerechnet werden.
Ankündigung durch Aushang/ E-Mail